Aufgrund der aktuellen Lage in Deutschland 2020 werden wir unseren Sommerurlaub nicht, wie ursprünglich geplant, im Ausland verbringen können. Deutschland hat jedoch einiges zu bieten und davon haben wir uns gern persönlich überzeugen lassen.
Du suchst noch das Richtige für den Urlaub in Deutschland? Die sächsische Schweiz solltest du auf jeden Fall ins Auge fassen. Jeder kommt hier auf seine Kosten! Jede Menge sportliche Aktivitäten kannst du in der Säschichen Schweiz ausführen, wie zum Beispiel: Wandern, Klettern oder Fahrrad fahren. Abschalten vom Alltag ist garantiert, auch Fotografen, Kulturliebhaber und Genießer kommen hier auf ihre Kosten.
Weiter unten im Text bekommst du alle genauen Infos zu unserer Route und persönlichen Erfahrungen.
Stadt Bad Schandau

Bad Schandau ist aus unserer Sicht Dreh- und Angelpunkt für die meisten Ausflugspunkte. Durch die zentrale Lage ist Bad Schandau der beste Ausgangspunkt um deinen Aktivurlaub zu starten.
Aus beruflichen Gründen hatten wir nur drei Nächte vor Ort. Mit Fronleichnam stand ein Feiertag vor der Tür, durch den zusätzlichen freien Tag, waren alle Campingplätze in der Nähe ausgebucht. Aus diesem Grund haben wir drei Nächte mit unserem Wohnmobil auf dem Parkplatz vom Lidl und Rossmann gestanden. Dieser wurde uns auch über Park4Night angeboten. Der Parkplatz mit Sicht auf die Elbe war auch noch frei, perfekt. Die charmante Kleinstadt hat uns direkt zu einem gemütlichen Stadtbummel eingeladen.
Der Luchsweg

Spuren von Luchsen suchst du heute in der sächsischen Schweiz vergeblich, diese sind nur noch selten zu finden.
Trotzdem solltest du dich in Bad Schandau auf die Suche begeben, es wird sich lohnen!
Um über die Raubkatzen zu informieren, widmet die Stadt diesen einen eigenen Themenweg.
Die Tour ist ca. 2,5 Kilometer lang und kann gut mit Kindern unternommen werden.
Unterwegs gibt es spannende Fragen und Aufgaben. Luchsspuren auf dem Boden zeigen euch den Weg.
Richtige Luchse kann man am Luchsgehege bewundern, der Weg führt dort dran vorbei.
Der historische Personenaufzug von 1904

Dieser Aufzug ist ein interessantes Baudenkmal, von oben kann man eine schöne Aussicht über das Elbtal genießen. Die Fahrt mit dem Aufzug kostet 1,80€ pro Person.
Oben am Aufzug gibt es einen Imbiss, der wegen Corona geschlossen war.
Der stählerne Aufzug ist seit 1954 ein technisches Denkmal.
Das Nationalparkzentrum

Im Nationalparkzentrum gibt es eine Ausstellung über Natur und Kultur, Erwachsene zahlen 4,00€ Eintritt.
Wir haben uns dort am Informationsschalter über die einzelnen Wanderwege beraten lassen und uns eine Wanderkarte zu den ausgewählten Wanderwegen für 6,50€ gekauft.
Wir haben uns für folgende Karte entschieden: Hintere Säsische Schweiz, Wander- und Radwanderkarte, Blatt 1 - Schrammsteine, Affensteine, Zschirnsteine
Die Kirnitzschtalbahn

Nostalgie pur! Lange bevor wir die Bahn gesehen haben, haben wir diese schon gehört. Wir haben unser Ticket direkt an der Haltestelle beim Schaffner eingelöst. Für eine Fahrt haben wir pro Person 6€ gezahlt. Endstation ist der Lichtenhainer Wasserfall.
Wir haben im Nationalparkzentrum erfahren, dass dieser aktuell kaum Wasser speist, daher haben wir diesen erst gar nicht besichtigt und sind eine Station vorher ausgestiegen (Station Beuthenfall).
Wir haben ca. 45 Minuten für die Fahrt benötigt. Gemütlich quietscht, ruckelt und fährt die Bahn durch das Tal.
Regionalverkehr

In Bad Schandau gibt es einen Busbahnhof mit über 250 Bussen, die dich in die schönsten Gebiete fahren. Nicht unweit davon entfernt gibt es einen Ticketverkauf für die Wanderschiffe/ Fähren, die zwischen Bad Schandau, Krippen/Postelwitz, Schmilka und Hrensko (CZ) entlang der Sandsteinfelskulisse fahren.
Der Bahnhof war von unserem Wohnmobilparkplatz fußläufig zu erreichen und Ausgangspunkt, um zur Bastei Brücke zu gelangen. Nach Lübeck kommst du von hier aus auch problemlos.
Affensteine: Erste Wanderroute, faszinierende Felswelten

Von unserem oben genannten Stellplatz sind wir ca. 10 Minuten zu Fuß zur Kirnitzschtalbahn gelaufen und mit der Bahn bis zur Station Beuthenfall gefahren. Dort ausgestiegen, sind wir Richtung Affensteine gewandert. Auf dem Weg zu den Affensteinen erheben sich aus dem Wald wunderschöne Tafelberge. Wir folgten dem Wanderweg, der mit einem rot markierten Punkt ausgeschildert war, später folgten wir dem grünen Punkt, es bieten sich immer mehrere Optionen. Auf das Netz ist hier leider auch kein Verlass, also solltest du auf jeden Fall Offlinekarten oder eine Wanderkarte mit dir führen. Wir waren oft durch die Beschilderungen verwirrt und sind kleine Umwege gelaufen. Der Aufstieg zu den Affensteinen ist allerdings aus unserer Sicht nicht ganz ungefährlich. Schwindelfrei solltest du auch auf jeden Fall sein. Über verschiedene Treppen und Leitern geht es steil nach oben. Teil dir deine Kräfte gut ein und lege immer wieder Pausen ein, Entkräftungserscheinungen oder Kreislaufprobleme können hier dramatisch enden. Leider haben wir einen schlimmen Unfall beobachtet, ein Mann ist kopfüber eine ca. 3m hohe Leiter runter gefallen und musste von der Bergwacht gerettet werden. Oben angekommen, hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die canyonartige Felswelt des Elbsandsteingebirges. In der Ferne haben wir schon die Schrammsteine entdecken können- unser nächstes Ziel. Wir legten erst einmal eine Pause ein, um uns vom aufregenden Aufstieg zu erholen. Wir sind schon etwas über die abenteuerlichen Wege geschockt, so spektakulär hätten wir die Wanderwege nicht eingeschätzt. Von der Affensteinpromenade ging es dann Richtung Schrammsteine.
Schrammsteine, Wandermodus on

Das Gebiet der Schrammsteine ist ein beliebtes Ausflugsziel. Durch die Feiertage und das gute Wetter haben wir dieses direkt zu spüren bekommen, hier war deutlich mehr los, als auf den anderen Wegen. Metallleiter und Treppen führten uns hier steil bergauf zu der Schlammsteinplattform. Der Weg dauerte ziemlich lange, da die Treppen sehr schmal sind und Wanderer entweder hoch oder nur runter können. Aus diesem Grund sammelten sich nach jeder Auf- oder Abstiegsmöglichkeit eine Traube von Touristen. Oben angekommen konnten wir den Ausblick durch die Menschenmassen kaum genießen. Also haben wir ein paar Schnappschüsse gemacht und die Plattform schnellst möglichst verlassen. Unsere Route führte uns weiter über den Panorama-Wanderweg (Sebnitz) Richtung Bad Schandau und der 60m hohe Personenaufzug. Die bequeme Strecke war eine Erholung für unsere überanstregten Waden, es gab außerdem noch einige Möglichkeiten von den verschiedenen Panoramen Schanppschüsse zu machen.
Basteibrücke

Vom Bahnhof Bad Schandau sind wir mit dem Zug nach XXXXX gefahren. Mit einer Fähre überquerten wir dann die Elbe, die Hin- und Rückfahrt kostete 2,50€. Der Weg hoch zur Brücke ist nicht ganz so spektakulär wie die vorherigen Wanderwege. Gefühlt müssen wieder dutzende Treppen erklommen werden. Unsere Waden sind von den Vortagen noch leicht angeschlagen. Der romantische Weg zwischen Bäumen und Felsen entschädigt uns aber dafür. Angespornt von dem Versprechen einer tollen Aussicht sind wir gestartet. Oben angekommen erwarteten uns wieder Menschenmassen, die Bastei ist nun einmal eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in der sächsischen Schweiz.
Durch die Felsformation zieht sich eine ca. 77m lange Brücke aus Sandstein, die etwas surreal wirkt. Von hier aus kannst du den König- und Lilienstein bewundern.
Panoramarestaurant
Im Restaurant haben wir uns ein Eis gegönnt und den Ausblick über die Elbe genossen. Hier gibt es viele kleine Souvenir-Shops und Sanitäranlagen.
Fazit

Die sächsische Schweiz ist ein geniales Wandergebiet. Abseits der beliebtesten Touristen-Wege gibt es Natur pur zu entdecken. Ruhe, viel Natur, ein echtes Wanderparadies. Für Adrenalinjunkies gibt es aus unserer Sicht Abenteuer pur. Klettern und Wandern in schwindeligen Höhen, jedoch mit Absturzgefahr. Du solltest auf jeden Fall Wanderkenntnisse haben und deine Kräfte nicht überschätzen. Wanderschuhe, eine Regenjacke und ein Notfallset sind aus unserer Sicht Pflicht. Die durch Verwitterungsprozesse entstanden Höhlen und Spalten lassen immer neues entdecken und ein Fotomotiv jagt das nächste. Die vier Tage waren viel zu kurz für die sächsische Schweiz, wir haben auf jeden Fall einen Grund, um noch einmal wieder zu kommen.
Einige Wanderwege waren aus unserer Sicht sehr gefährlich, gerade bei Nässe kann man schnell abrutschen. Die malerische Idylle hat ganz klar ihre Tücken. Nicht jeder kann die besonderen Gefahren des Gebiets einschätzen.
Warst du schon einmal in der sächsischen Schweiz wandern? Wie war dein Eindruck?
Hier findest du weitere Abenteuer: Wandertrip zu den Hohensteinklippen
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Anton (Montag, 26 Oktober 2020 16:18)
Das sieht nach Abenteuer aus! Ein wirklich toller Beitrag. Die Sächsische Schweiz werde ich mir nächstes Jahr im Sommer mal anschauen. Ich würde mich über weitere Reiseberichte aus Deutschland und Europa freuen.
Viele Grüße