Nach vier Tagen auf Koh Tao, ging es am 25. Dezember nach Ko Samui. Mit der Fähre natürlich kein Problem! Nach vier Stunden standen wir am Nathon Pier, keine zwei Minuten später, hatten wir einen sehr freundlichen Taxifahrer gefunden, der uns beide für 400 Baht zu unserer Unterkunft brachte. Auf der Fahrt berichtet er uns von seinem Freund in Hannover und zeigte uns gleich noch ein paar nette Plätze in der Nähe. An der Unterkunft angekommen, checkten wir erst mal das Appartement und wir waren wirklich sehr erleichtert: Sauber, wirklich nette Angestellte und täglicher Zimmerservice. Auch zwei Flaschen Wasser gab es wieder umsonst. Und zwar täglich! Zimmer gut, alles gut?! Na schauen wir erst mal den Strand an. Der ist auch nur 5 Minuten Fußweg von uns entfernt. Auf dem Weg dahin entdeckten wir gleich einen kleinen Supermarkt und einige Garküchen. Zu unserem Glück gibt es auch auf Koh Samui einen Pancake-Mann. Wer jemals nach Thailand kommt, muss unbedingt diese kleinen Pfannkuchen mit Banane oder Nutella oder Kokosmilch oder am Besten mit allem drauf probieren! Ob sie schmecken, sieht man schon daran wie gut besucht diese kleinen Stände sind. Der Pancake-Mann wirbelte von einer Bestellung zur Nächsten, war aber immer sehr freundlich und wirkte trotz der vielen Arbeit zufrieden und ausgeglichen.

Gleich gegenüber der Garküchen war eine kleine Seitenstraße - zum Strand, hier entlang. Vorbei an weiteren kleinen Bars kamen wir endlich direkt ans Meer. Die Sonne stand hoch am Himmel, der Wind wehte leicht, Palmen und nur wenig Menschen. Leider hatte auch hier das Wasser nicht die von uns gewünschte Farbe, so dass wir uns auch hier schnell einig waren, dass wir uns das Geld für einen Tauchgang sparen können. Das Wasser ist einfach zu trüb.
Aber auch das ist auf Koh Samui kein Problem. Es gibt genug zu sehen und da wir direkt beim Hotel auch Roller mieten konnten, taten wir das auch. Auf Koh Tao hatten wir schon so unsere Bedenken, weil die Straßenverhältnisse nicht die Besten waren. Wir waren uns sicher das es auf Koh Samui besser sein wird... Leider hat Koh Samui eine Hauptverkehrsstraße (Ringstraße), die einmal um die ganze Insel geht. Die ist wirklich stark befahren und es machten sich schon wieder Zweifel breit. Dazu kommt auch noch der Linksverkehr...Doch lieber Taxi fahren? Das kostet aber wieder mehr und andere fahren ja auch Roller... Wir nahmen gleich zwei Roller und düsten einfach drauf los. Schneller als wir gucken konnte, waren wir auf der Ringstraße und mitten drin im Gewusel. Das Wichtigste lernte man sofort, die Hupe ist zum hupen da! Die Thailänder fahren fast alle ohne Helm und die Helme die wir bekommen hatten, waren vielleicht auch mehr als Sonnenhut zu gebrauchen. Die Helmpflicht nimmt man hier nicht ganz so ernst ;)
Nach 11 Km erreichten wir unser erstes Ziel, die Big Buddha Statue. Wir waren so erleichtert, dass wir die erste Mopedfahrt so gut gemeistert hattet, dass wir uns erst mal ein Eis gönnten. Um die Statue herum, gab es wieder viele kleine Verkaufsstände und ein paar Mönche, die die Leute daran erinnerten, sich wenigstens ein Sarong über die Schultern zu legen und die Beine zu bedecken. Die Thailänder sehen es grundsätzlich nicht gern, wenn Touristen mit freiem Oberkörper rum laufen. Schon gar nicht an solchen Tempelanlagen bzw. Gebetsstätten.
Nur einen Kilometer weiter gab es die nächste Sehenswürdigkeit, Nuan Na Ram und dem Wat Plai Leam. Eine der größten und schönsten Tempelanlagen auf Koh Samui. Die Anlage wurde erst im Jahr 2004 erbaut, sie wird aber seit dem ständig erweitert. Die beiden großen Statuen und der Tempel, stehen in einem kleinen See, der voller Welse ist. Die Fische darf man übrigens auch füttern. Das tolle an diesen Ausflugszielen ist, dass man keinen Eintritt zahlen muss!


Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zum Khun Si Wasserfall. Dieser lag ca. 11-12 km von unserem Hotel entfernt. Da dieser Wasserfall natürlich im Landesinneren lag, nahmen wir dieses mal auch die Ringstraße, sondern sind durch den Dschungel gefahren. Es führt zwar eine Straße durch den Dschungel, aber hier sind nur wenige Menschen unterwegs. So konnten wir uns ganz gemütlich und entspannt die Natur anschauen und die Aussicht von den Bergen genießen. Die letzten 700 Meter zum Parkplatz war dann nur noch eine Schotterpiste, über Stock und Stein. Als wir am Parkplatz ankamen, begrüßte uns ein Thailänder der dort Getränke verkaufte und auch eine Toilette zur Verfügung stellte. Für 10 Baht konnte wir das WC benutzen, übrigens war es hier sehr sauber. Der Eintritt war auch hier kostenlos.
Wir machten eine kurze Verschnaufpause und saßen ein paar Minuten auf der Terrasse, von der man eine Wahnsinns Ausblick über den gesamten Dschungel hatte. Zum Wasserfall führte ein Trampelpfad in den Dschungel. An dieser Stelle waren wir dann froh, dass wir unsere Wanderschuhe angezogen hatten. Nach ca. 15 Minuten Fußmarsch, kamen wir dann zum Wasserfall. Zu unserem Glück waren neben uns nur noch eine andere Familie da. Ein schöner Ort zum Verweilen... Vom Wasserfall aus fuhren wir dann zum ca. 6 Km entfernten Hin Ta & Hin Yai Felsen. Auch Großmutter und Großvaterfelsen genannt. Die Form der Felsen erinnert an das weibliche und männliche Geschlechtsteil. Die Felsen liegen am südlichen Lamai Beach und wenn man der Legende glauben darf, dann erlitt ein Ehepaar Schiffbruch und versteinerte an dieser Stelle. Von den Einheimischen werden sie übrigens als Fruchtbarkeitssymbol verehrt. Diese Sehenswürdigkeit gehört zu den Bekanntesten der Insel und ist damit auch sehr gut besucht. Der Weg zurück zum Hotel führte uns dann aber über die Ringstraße, weil sich das Wetter langsam verschlechterte.

Die Mopeds waren für 3 Tage gemietet und das muss auch genutzt werden. Ein anderer Wasserfall wollte erkundet werden, der natürlich auch im inneren der Insel versteckt war. Also ging die Fahrt am nächsten morgen weiter. Ein kurzes Stück auf der Ringstraße und dann wieder Landeinwärts. Tanken kann man in Thailand ja an jeder Ecke...dachten wir zumindest! Am Vortag konnte am alle 10 Minuten eine Flasche Gasolin kaufen. Na ja, die Tanks sind noch halb voll, irgendwo wird es schon was geben.... Also erst mal vorwärts durch den Dschungel. Wie am Vortag waren auch hier kaum Menschen unterwegs und der Weg führte uns natürlich wieder steile Berge hoch. So langsam veränderten sich die Straßen, teilweise lag Geröll auf der Fahrbahn, dass vom Abhang runter kam. Allmählich zweifelten wir daran, weiter zu fahren. Als wäre es ein Zeichen von oben, kam Nadine beim nächsten Berg von der Fahrbahn ab und rutschte in die Wasserrinne, die links und rechts das Regenwasser ableiten sollten. Hinter dieser Regenrinne ging es einfach nur BERGAB! Der Schock saß tief, aber zum Glück ist nichts weiter passiert. Allerdings zeigten die Tanknadeln fast Null an.
Doch aufgeben wollten wir auch nicht. Wir fuhren noch ein Stück weiter, bis die Straße endete und ein Weg aus Sand, Schlamm und Steinen begann. Wieder kamen diese Zweifel. Wir machten eine kurze Pause, da kam ein Pickup den Berg hoch. Zwei Thailänder die uns fragten wohin wir denn wollten. Tree of Life war unsere Antwort. Die beiden lachten nur und rateten uns davon ab, mit den Rollern weiter zu fahren. Diese Gegend ist nichts für diese Dinger, eine KTM oder ein Quad wären hier angebrachter. Bevor die beiden weiter fuhren sagte der eine noch: Take Care of Yourself! Lange überlegen brauchten wir nicht und sind umgekehrt. Erst da merkten wir wie hoch wir eigentlich sind. So gefährlich es auch war, diese steilen Berge wieder runter zu fahren, so toll war aber auch die Aussicht. Über die gesamte Insel bis aufs Meer konnte man gucken. Auch wenn wir den "Tree of Life" und den Wasserfall "Hin Lad" nicht gesehen haben, hat sich diese Fahrt dennoch gelohnt.
Die letzten Tage auf Koh Samui verbrachten wir mit Wäsche waschen, Reiseplanung und ein bisschen Zeit am Strand. Am Abreisetag wurden wir zum Pier gebracht. Von da aus ging es mit der Fähre nach Donsak. Kambodscha stand auf unserer Reiseroute!

Erkenntnis des Tages: Take Care of Yourself!
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Michelle Früh (Dienstag, 30 Mai 2017 14:03)
Wow, dass klingt nach einem ziemlichen Abenteuer.
Die Bilder sehen auch klasse aus
Liebe Grüße Michelle von beautifulfairy